10 Schlüssel für bessere Kommunikation

It´s all about communication.

Erstaunlich, irgendwie. Sprechen und Kommunizieren gehört zu den ersten Fähigkeiten, die wir im Laufe unseres Lebens erlernen. Und irgendwann stellen wir fest, dass es mit unserer Kommunikationsfähigkeit - trotz dieser jahrelangen Erfahrung - gar nicht so weit her ist. Zwischen dem, was wir erreichen wollen, und dem, was das Ergebnis unserer Kommunikation ist, klafft oft eine üppige Lücke.


Was wir wollen:

  • Verstanden werden.

  • Ernst genommen werden.

  • Geschätzt werden.

  • Gefragt werden.

  • Gehört werden.


Was tatsächlich passiert:

  • Jeder ist mit sich selbst beschäftigt und kaum jemand hört zu.

  • Auch wenn wir viel mit uns selbst beschäftigt sind, besitzen wir trotzdem wenig Kenntnis über unsere eigenen Bedürfnisse und Reaktionsmuster.

  • Wir interpretieren und missverstehen Dinge.

  • Missverständnisse sind Auslöser für automatisierte destruktive Verhaltensweisen.

Schlechte Kommunikation setzt oft unheilvolle Kreisläufe in Gang. Der eine triggert den anderen an und dann kommt es zu einer Art aus dem Ruder laufendem Kommunikationsbillard. Dabei ist eigentlich alles ganz einfach.


Stell dir einmal vor, jedem von uns gelänge es, die eigene Kommunikation ein Stückchen zu verbessern. Was hätte das für Folgen! Weniger Missverständnisse. Mehr Empathie. Mehr interessante Gespräche, mehr glückliche Zufälle, weniger ungebremste Reaktionen, weniger Streit, weniger schlecht gelaunte Menschen. More good Vibes!

Für diese Vision folgen hier 10 Impulse für bessere Kommunikation.
Wer einen schnellen Überblick mag, springt direkt in das schlanke 2-Minuten-VIDEO ⭐️

10 Impulse für bessere Kommunikation

  • “Die meisten Menschen hören zu, um zu antworten. Sie hören nicht zu, um zu verstehen.”*

    Oft tappen wir in die Falle: Weil wir (beruflich oder privat) einen souveränen Eindruck machen wollen, konzentrieren wir uns während eines Gesprächs bereits auf unsere Antwort, die gleich folgen soll. Denn die soll bitteschön ein Geniestreich sein, ein ausgeklügeltes Feuerwerk des Worthandwerks! Diese geistige Leistung führt allerdings dazu, dass wir gedanklich nicht hundertprozentig bei dem sind, was unser Gegenüber uns mitteilt. Wir überhören dann vielleicht etwas, eine Notiz zwischen den Zeilen, ein Zögern, einen Hinweis. Da wir nur mit halber Energie zuhören, haben wir die Botschaft möglicherweise gar nicht erfasst.

    Der folgende Merksatz ist daher für das Privatleben wichtig und im Geschäftsleben essentiell: Man kann einem anderen (Klienten, Freundin,… ) nur dann helfen, wenn man versteht, was ihr oder sein Problem ist.


  • Nicht interpretieren, sondern FRAGEN

    Wenn wir hingegen mit unserer ganzen Aufmerksamkeit zuhören, werden wir feststellen, dass wir einige Dinge möglicherweise nicht verstehen. Oft sind wir geneigt, dann eine Vermutung anzustellen und interpretieren wie bei einem Lückentext. Doch die wirkliche Lösung ist viel einfacher - und präziser: Wir fragen, statt zu interpretieren. Wir nehmen also nicht an, was der andere gemeint haben könnte, wir spekulieren nicht, sondern wir fragen ihn. Wir sprechen klar, offen und unaufgeregt an, was für uns nicht eindeutig ist. Rumeiern war gestern.

    “Ich bin mir gerade nicht sicher, wie das gemeint ist …”

    “Habe ich richtig verstanden, dass … “

    “Du wirkst so angespannt. Bist du angespannt?”


  • Paraphrasiere: Fasse in eigenen Worten zusammen

    Neulich auf einem Workshop: “Paraphrasieren!” rief die Kollegin und überschlug sich fast. “Paraphrasieren! Paraphrasieren!” Was will sie, dachte ich. Paraphrasieren, antwortete sie.


    Irgendwann wurde sie konkreter. Sie hatte eine Entdeckung gemacht und war so begeistert davon, dass sie diese einfach jedermann mitteilen musste. Die Folge dieser Überdosis: Ihre Botschaft ist nun mental eintätowiert.


    Ihre Entdeckung war Folgende: Als Mutter von zwei Kindern hatte sie festgestellt, dass das Paraphrasieren bei Kindern – das Wiederholen des Gesagten in eigenen Worten – allein durch diese Wiederholung nahezu 50 % aller (sonst üblichen) Diskussionen auflöste. Warum? Weil Kinder sich dann verstanden fühlen.


    “Du bist jetzt wütend, richtig?” - Und schon wird der Wind aus den Segeln genommen und der Widerstand verringert sich.


    Und weil nicht nur Kinder verstanden werden wollen, sondern alle Menschen: PARAPHRASIERE!


  • Streiche “hätte, könnte, würde” aus deinem Repertoire

Lass dieses Beispiel einfach mal auf dich wirken.
Was klingt souveräner?

“Kein Problem. Ich würde mich dann darum kümmern.”

oder:

”Gerne. Ich erledige es!”
“Ich übernehme das!”


Übrigens, Sidefact: Kümmern kommt von Kummer.


  • Nutze UND statt ABER

    Wer kennt es nicht: Ein ABER im Gespräch kann so manche schöne Stimmung crashen. “Ich liebe dich, aber…” Was nach diesem Satz wohl los sein wird?

    ”Ihre Arbeit ist gut, aber …”
    Wie wird der andere sich in diesem Moment fühlen? Genau!


    Ein ”ABER” löst oft einen Mechanismus aus: Bei dem einen geht die Alarmlampe an, der andere macht zu. Die Lösung: Wir streichen das “ABER” und ersetzen es durch ein kraftvolles “UND”.


    “Ich verstehe deinen Punkt UND ich möchte es gerne so… machen.”


    Merksatz: “ABER baut eine Wand. UND knüpft ein Band.”


  • Fazit first

    Fazit first ist herrlich selbsterklärend: Wir kommen direkt zur Sache, damit sich unser Gegenüber darauf einstellen kann und nicht die ganze Zeit rätseln muss, worauf das Gespräch hinauslaufen soll.


    ”Fazit First” spart Energie, da die Aufmerksamkeit eines Gesprächspartners ohnehin begrenzt ist. Und Fazit First nimmt frühzeitig möglichen Widerständen den Wind aus den Segeln.

    “Die Ergebnisse sind nicht zufriedenstellend. Das sind die Gründe… Und das wollen wir tun… “.


    Also, pack den Fisch auf den Tisch: Komm zuerst zum Punkt und dann zu den Details. Diese Methode entspricht im Kern dem Konzept der pyramidalen Kommunikation.


  • Stories, please

    Wie eröffnen die Amerikaner einen Vortrag?

    “Let me tell you a little story….”


    Wie eröffnen wir Deutschen einen Vortrag?

    “Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Ortvorsteher, sehr geehrter Herr Gemeinderat! Herzlich willkommen zum Vortrag “Die Strassensanierung in NRW.”


    Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Picture Superiority Effect beschreibt das Phänomenen, dass Bilder eher im Gedächtnis bleiben als Worte.
    Geschichten gehen also direkt in den Kopf und bestenfalls ins Herz. Und Geschichten verbinden: Sie bauen eine Bindung zu unserem Gegenüber auf und das schon mit kleinen Anekdötchen.

    “Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen, Erwachsenen, damit sie aufwachen." (Jorge Bucay)


  • Die Serendipity Haken Strategie: Anker setzen, um Anknüpfungspunkte zu gewinnen

    Serendipity bedeutet “glücklicher Zufall” und laut Christian Busch kann man glückliche Zufälle kultivieren und sich für glückliche Zufälle öffnen. Viele Dinge geschehen per Zufall, aber diese Chancen zu erkennen und zu nutzen, mache eben den Unterschied aus.
    Als eine Möglichkeit zur Entwicklung des Serendipity-Denkens schlägt er die “Haken-Strategie” vor.


    Bei der Haken-Strategie geht es darum, in einem Gespräch mehrere Haken (oder Anker) zu setzen, um spannende Anknüpfungspunkte zu bieten. Zum Beispiel, wenn wir uns anderen vorstellen.


    Statt “Hallo, ich bin Ernst, der Maler” wählen wir dann folgende Variante:

    “Hallo, ich bin Ernst, der Maler, interessiere mich für Quantenphysik und habe gerade angefangen, Oboe zu lernen.”

    Schon hat Ernst drei Anker ausgeworfen und die Wahrscheinlichkeit für einen glücklichen Zufall erhöht. Sie ermöglichen seinem Gegenüber, an das Thema seiner Wahl anzuknüpfen: “Quantenphysik, das ist ja ein Zufall! Ich lese gerade Anton Zeilinger.”


  • Formuliere klar, einfach und positiv

    Komplexer Sachverhalt: Einfache Sätze.
    Klingt einfach, ist aber nicht leicht. Reduktion ist eine Kunst, die Zeit und “Vorbereitung” braucht. Der Lohn: Dein Gegenüber hat es leichter, dich zu verstehen. Und deine Chancen steigen, dass du genau das erreichst, was du anstrebst.

    Goethe wird über diese Kunst des Weglassens gerne zitiert, als er in einem Brief geschrieben haben soll: "Ich schreibe dir einen langen Brief,
    für einen kurzen habe ich keine Zeit.“


  • Kreiere deinen Style

    Die persönliche Note macht deinen Style aus. Das “Wie” entscheidet, die Art, der Ton, die Haltung. Du kannst dir Tricks abschauen, aber andere nicht kopieren. Denn du bist ein Unikat. Schau, was zu DIR passt und womit du dich wohl fühlst. Nach vielen Jahren im Sales Business kann ich versichern: Viele Wege führen nach Rom. Du kannst fast alles sein was du willst: Seriös, witzig, frech, kühn, charmant, akkurat. Der einzig rote Faden: Authentisch muss es sein.
    It´s your Style, Mate!

Let's have better conversations!

*Zitat nach Stephen Covey

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