simply. inspired. work. (Teil 2/2)

Wie es gelingt, abends zufriedener auf den Tag zurückzublicken.

Ideen für mehr Effektivität im Arbeitsalltag

 

4. Das Profi-Mindset

Worin besteht der Unterschied zwischen einem Profi und einem Amateur?


Der Unterschied zwischen dem Profi und dem Amateur besteht in dem Grad der Eigenverantwortung (Selbstverantwortung), den der Profi übernimmt.

Und schaut man genau hin, dann erkennt man: EigenverANTWORTung enthält das Wort “ANTWORT”. Und die Antwort macht den Unterschied aus zwischen den beiden.


Das bedeutet:
Wir alle haben keinen finalen Einfluss auf die Umstände und wir haben keinen finalen Einfluss auf das Ergebnis.
Wir können Dinge, Situationen, Menschen, Prozesse beeinflussen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich etwas Bestimmtes daraus ergeben wird, und dass ein bestimmtes Ergebnis eintritt. Aber: Am Ende des Tages liegt die letzte “Entscheidung” nicht in unserer Hand.


Doch es steht völlig in unserer Macht, welche ANTWORT wir auf die Umstände haben. Wir entscheiden, wie wir auf die Umstände reagieren.
Und der Profi weiss das.

Eigenver-ANTWORT-ung heißt:
Du kannst nicht die Umstände kontrollieren, aber du kannst deine ANTWORT auf die Umstände kontrollieren.

Mit einem Profi-Mindset weisst du, was du nicht final beeinflussen (kontrollieren) kannst:

  • ob andere Menschen dich / dein Produkt / deine Rede / deine Kunst mögen

  • ob andere dein Produkt kaufen

  • ob du die Beförderung / den Job / den Ruhm bekommst

  • was andere (über dich) sagen / denken / tun

  • das Wetter / die Wirtschaft / Gesetze / Spielregeln, die andere machen

Mit einem Profi-Mindset weisst du, was du (final) beeinflussen (kontrollieren) kannst:

  • deine Einstellung / dein Verhalten / wie freundlich du bist / wie gut du zuhörst / wie gut deine Argumente ausgearbeitet sind

  • die Qualität deiner Dienstleistung / deine Reaktionszeiten / deine Priorisierung / wie du deine Ressourcen einsetzt

  • wie du dich weiterbildest / wie du deine Stärken weiter ausbaust / wie viel Neues du lernst / ob du um Hilfe bittest

  • wie oft du etwas versuchst / wie mutig du bist / was du machst und wie du es machst / was du sagst / wie gut du mit dir selbst umgehst.

Fazit: Wenn du ein Profi sein willst, verhalte dich wie ein Profi


Was der Profi außerdem noch weiss.
Zitate und Insights.

  • 80 % of success is just showing up (Woody Allen) - 80 % des Erfolgs besteht darin, am Ball zu bleiben.

  • Progress is not linear - Fortschritt verläuft nicht linear.

  • The question is not “Is that possible? but "HOW can this be made possible?"
    Die Frage lautet nicht “Ist das möglich?”, sondern “WIE wird das möglich?”

  • All things are difficult before they are easy (Thomas Fuller) - Alle Dinge sind schwer, bevor sie einfach sind

  • Zuletzt noch ein Zitat von Byron Katie: It's not your job to like me - it's mine.
    Es ist nicht deine Aufgabe, mich zu mögen - Es ist meine.

 

5. What matters - die richtigen Dinge machen

Effektivität vs. Effizienz - Keine falsche Hektik in die falsche Richtung


Effektivität bedeutet, die richtigen Dinge zu tun.
Effizienz bedeutet, die Dinge richtig zu tun.

Entscheidend ist also die Effektivität. Es macht keinen Sinn, eine Leiter besonders schnell hinaufzuklettern, wenn sie an der falschen Wand steht.

Es gibt eine Trilliarde Tipps zum Thema Zeitmanagement. Darüber, wie man findig irgendwo ein paar Minuten abknapst, und wie man immer mehr Dinge in noch kürzerer Zeit erledigt. Aber das nützt nichts, wenn man die falschen Dinge tut. Wenn man mit Vollgas in die falsche Richtung fährt, kommt man nur besonders effizient genau dort an, wo man gar nicht sein will.


Paul will der beste Hundefutter-Verkäufer in seiner Company werden. Er macht einen Akquisecall nach dem anderen, feilt an seinen Formulierungen, seiner Argumentation, an seinem Organisationssystem. Er legt noch drei Schippen drauf, macht noch weniger Pausen, noch mehr Action. Effizienter geht es nicht. Aber er verkauft nichts.
Paul merkt nicht, dass er nur Katzenbesitzer angerufen hat.

Warum weniger mehr ist

Wie schafft man es nun, die wichtigen Dinge im Blick behalten?
Die Antwort: Am besten, indem man sich angewöhnt, sich regelmässig zu reflektieren.
Das eigene (alltägliche) Tun regelmässig zu hinterfragen und Relevantes herauszufiltern ist einer der größten Gefallen, die wir uns selbst tun können.

Zeichnung do more of the things that matter


Gelingt es, uns auf die wenigen essentiellen Dinge zu konzentrieren, werden wir feststellen, wie befriedigend das ist.


Während wir ansonsten gefühlt auf der Stelle verharren, weil wir bei 20 Aufgaben lediglich in Minischritten vorankommen, werden wir erstaunt feststellen, dass wir nun einen großen, sichtbaren Schritt nach vorne tun. Denn die Fokussierung auf wenige Aufgaben führt im Grunde zu einer Addition der vielen kleinen Schritte zu einem großen, erkennbare Schritt (bei insgesamt gleichem Arbeitsinput). Und das auch noch in die richtige, bewusst gewählte Richtung. Heureka!


Die Orientierungsfrage

Reflektieren heisst, sich hinterFRAGEN. Dafür braucht es natürlich eine hilfreiche Fragestellung. Und mit nur drei Worten können wir zu mehr Ordnung im Leben kommen.

Die Orientierungsfrage für den allgemeinen Richtungscheck lautet:

WILL - ICH - DAS?

Genau genommen enthält diese einfache* Frage drei Fragen, je nachdem, welches Wort betont wird.
(* und einfache Frage heisst, einfach formuliert, nicht zwangsläufig einfach zu beantworten ;).

WILL ich das?

Oder muss ich das? Oder denke ich, dass ich muss?

Will ICH das?

Oder will jemand anderes, dass ich das will? Eltern, Gesellschaft, ..?

Will ich DAS?

Oder will ich lieber etwas anderes?


Die Migration

Die Migration ist eine Teilaufgabe der Bullet Journal Methode von Ryder Carroll. Sie ist eine Idee für alle, die gerne mit Planern und Todo Listen arbeiten.
Eigentlich ist ein Bullet Journal (BuJo) jedoch viel mehr als ein Planer: Er kann verwendet werden als Kalender, Tagebuch, To-Do-Liste, Projektbuch oder Achtsamkeits-Instrument. Aber es muss nicht alles sein, sondern jeder wählt selbst aus, wofür es einem am dienlichsten ist. Bei der Bujo-Methode geht es in erster Linie nicht nur darum, die eigene Produktivität zu optimieren. Es geht auch darum, darüber nachzudenken, was man tun und warum man etwas tut.


Die Idee der Migration bezeichnet nun den Vorgang, wöchentlich oder monatlich die bedeutungslosen Aufgaben aus den eigenen Aufzeichnungen herauszufiltern. Es geht also im Grunde einfach darum, unerledigte Dinge noch einmal bewusst auf den Prüfstand zu stellen (“Ist das wirklich noch wichtig oder kann das weg?”) und ggf. neu in die anstehenden Monatsplanung zu übertragen. Und auch wenn das im ersten Moment umständlich erscheint (schliesslich standen die Aufgaben ja schon im Bujo drin) - geht es genau darum: Zu Reflektieren, ob die Dinge, die man tut (tun will), überhaupt noch relevant sind. Bewusst entscheiden. Was ist (mir) wichtig? Und, um sich klar zu werden, warum man ggf. Dinge vor sich her schiebt.

 

6. Mehr leiCHtigKeit

Muss Arbeit immer hart sein?

Stell Dir vor, Arbeit ginge spielerisch und leicht von der Hand. Wir wären vertieft und mit ganzem Herzen bei der Sache. Wir vergessen die Zeit. Großartige Ergebnisse entstünden quasi ganz nebenbei…

Schon erlebt?
Wie geht sowas?

Mädchen mit Seifenblasen: Mehr Leichtigkeit!

Flow ist ein Zustand, der genau das beschreibt und der von Mihaly Csikszentmihalyi geprägt wurde. Flow bedeutet, mit Leib und Seele bei einer Sache zu sein, in einer Aufgabe vollkommen aufzugehen. Damit Flow entstehen kann, muss die perfekte Balance zwischen Machbarkeit und Herausforderung bestehen. Die Aufgabe darf also weder zu schwer noch zu einfach sein.


Zudem hilft intrinsische Motivation. Da stellt sich zuallererst die Frage: Warum arbeitest du?


Arbeitest du, weil du musst? Weil die Miete schliesslich bezahlt werden muss? Oder arbeitest du, weil du lernen willst? Weil du dich bei der Arbeit ausprobieren und Erfahrungen sammeln kannst? Weil du in dich selbst investierst? Weil du dir eine Unabhängigkeit aufbaust? Weil du dein eigener Mäzen sein willst - der dir dein Hobby finanzierst und deine geplante Weltreise. Arbeitest du, weil Arbeit dir Struktur gibt, und weil du dein Netzwerk erweiterst, weil du etwas über das Leben lernen kannst, dass dich später weiter bringen wird, auch wenn du vielleicht noch gar nicht ahnst, wofür du es brauchen wirst?


Es ist eben immer eine Frage der Perspektive.
“Work to learn, don't work for money.” (R. Kiyosaky, Rich dad, poor dad)

Muße, Raum und Spiel

Das Dilemma: Unser Alltag ist oft hochmotorig, um ganz bei der Sache zu sein. Doch wenn man seine Arbeit spielerischer angeht, fühlt sich sich nicht mehr nach Arbeit an. Was spricht also dagegen, mehr Spiel und Kreativität einzubringen? Inspire yourself! Nimm Dinge mit Sportsgeist. Bring Abwechslung rein! Mach´s mal albern. Such dir einen Verbündeten, der dich mitzieht. Und den du mitziehst. Hör auf die Stoiker: Ego überwinden und sich selbst nicht so wichtig nehmen. It´s all just a game.


Verschaffe Dir mehr Raumluft, bzw. mehr Raum und Luft ;)
Entzerre deine großen Arbeitsbrocken in kleinere Häppchen. Plane Puffer ein. Geh zwischendurch eine kurze Runde um den Block, oder ins Café um die Ecke auf einen to-go-Latte. Lass frische Luft und frische Gedanken an dein Hirn. Deine Kreativität wird es Dir danken, denn Kreativität braucht Raum, um zu entstehen. Die Lösung, die in deinem Inneren bereits schlummert, kann nicht zu dir durchdringen, wenn dein Kopf bereits vollgestopft ist.


Wie wäre es ausserdem mit dem aktiven Einplanen von mehr Zeit-Puffern? Aufgrund des Overconfident bias neigen wir zu leichter Selbstüberschätzung. Wir überschätzen unsere Kompetenz, was beispielsweise dazu führt, dass wir benötigte Zeit für eine Aufgabe zu knapp veranschlagen. Dieser Effekt nimmt zudem bei Komplexität zu und erweist sich als erfahrungsresistent. In einer Erhebung haben Studenten, die im Jahr zuvor eine falsche Zeiteinschätzung für eine Arbeit abgegeben hatten, im Folgejahr erneut eine falsche Annahme getroffen. Von daher darf ruhig großzügig mit der Puffer-Planung vorgegangen werden. Zeitdruck ist schlicht kein Supporter für mehr Leichtigkeit.

Wie isst man einen Elefanten? - Biss für Biss.

Eine große Aufgabe, ein großes Ziel schüchtert manchmal mehr ein als es hilft. Wir haben zu viel Respekt, vielleicht auch Angst. Wir sind zu ungeduldig.

Aber es gibt einen einfachen Trick: Die Aufgaben portionieren. Kleinere Aufgaben-Häppchen bilden, die besser verdaulich sind. Mit denen man überhaupt einen Anfang findet. Die Struktur schaffen, konkret sind und das Überwältigende nehmen.
Ein Weg geht eben nur Schritt für Schritt.

Step by Step.

 


Ein Schüler fragte seinen Meister: „Meister, warum bist du nie gestresst?” Der Meister: „Wenn ich sitz, dann sitze ich, wenn ich steh, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich.“ - Schüler: „Aber Meister, das machen wir doch alle!“ - Meister: „Nein, das macht ihr nicht. Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann geht ihr schon, und wenn ihr geht, dann seit ihr schon am Ziel.“

(buddhistische Weisheit)

 

Vor einem gemeinsamen Auftritt von Sängerin Nena mit ihrem Sohn:
Sohn: Toi toi toi. Wir schaffen das!
Nena: Da gibt es nichts zu schaffen. Wir gehen da jetzt raus und haben Spaß!


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